Ein­lei­tung

In der heu­ti­gen Arbeits­welt ver­brin­gen viele von uns einen gro­ßen Teil des Arbeits­ta­ges in Mee­tings. Doch wie effek­tiv nut­zen wir diese Zeit wirk­lich? Wel­che Mög­lich­kei­ten gibt es Mee­tings zu meistern?

Eine oft erzählte Anek­dote, die dies tref­fend illus­triert, stammt von Elon Musk, dem CEO von Tesla und SpaceX. Es wird berich­tet, dass in eini­gen sei­ner Kon­fe­renz­räume eine Uhr hängt, die den Teil­neh­mern anzeigt, wie teuer das aktu­elle Mee­ting ist, basie­rend auf den Gehäl­tern der Anwe­sen­den. Auch wenn diese Geschichte mög­li­cher­weise nicht der Wahr­heit ent­spricht, ver­deut­licht sie ein­drucks­voll, dass jede Minute zählt und inef­fi­zi­ente Mee­tings nicht nur Geld, son­dern auch wert­volle Pro­duk­ti­vi­tät kosten.

In die­sem Blog­bei­trag wer­den wir uns ein­ge­hend mit der Frage beschäf­ti­gen, wie Mee­tings so gestal­tet wer­den kön­nen, dass sie mehr Wert bie­ten und weni­ger Zeit bean­spru­chen. Von der Pla­nung über den Zweck bis hin zur Durch­füh­rung – mit den rich­ti­gen Ansät­zen kön­nen Mee­tings zu einem Motor für Erfolg und Effi­zi­enz werden.

Die 5 Typen von Meetings

Mee­tings sind ein unver­zicht­ba­rer Bestand­teil des Arbeits­all­tags, doch nicht jedes Mee­ting ver­folgt den­sel­ben Zweck. Um Mee­tings effi­zi­ent zu gestal­ten, ist es wich­tig, den genauen Grund zu ken­nen, warum man sich trifft. David Allen, der Begrün­der der „Get­ting Things Done“ (GTD)-Methode, hat fünf Haupt­gründe iden­ti­fi­ziert, warum Mee­tings abge­hal­ten wer­den. Indem man den Zweck klar defi­niert, kann man sicher­stel­len, dass das Mee­ting sei­nen maxi­ma­len Nut­zen entfaltet.

1 Infor­ma­tio­nen weitergeben

Der Zweck die­ses Mee­tings besteht darin, wich­tige Infor­ma­tio­nen an die Teil­neh­mer wei­ter­zu­ge­ben. Ein Bei­spiel wäre eine Bespre­chung, in der das Manage­ment das Team über eine bevor­ste­hende Ände­rung in der Unter­neh­mens­stra­te­gie infor­miert. Ziel ist es, sicher­zu­stel­len, dass alle Teil­neh­mer auf dem neu­es­ten Stand sind und auf even­tu­elle Fra­gen vor­be­rei­tet werden.

Wich­tig: Sol­che Mee­tings soll­ten prä­zise und auf den Punkt gebracht sein, um Zeit zu spa­ren und keine unnö­ti­gen Dis­kus­sio­nen zu führen.

2 Infor­ma­tio­nen sammeln

In die­sen Mee­tings geht es darum, Input von den Teil­neh­mern zu erhal­ten. Typi­scher­weise könnte das Manage­ment Feed­back aus ver­schie­de­nen Abtei­lun­gen ein­ho­len, um den Roll­out eines neuen Pro­dukts zu opti­mie­ren. Hier ste­hen das Sam­meln von Daten und das Ein­ho­len ver­schie­de­ner Per­spek­ti­ven im Vordergrund.

Effi­zi­enz-Tipp: Vorab Fra­gen oder The­men ver­sen­den, um die Dis­kus­si­ons­zeit im Mee­ting selbst zu mini­mie­ren und sich auf die wesent­li­chen Punkte zu konzentrieren.

3 Optio­nen entwickeln

Die­ses Mee­ting zielt dar­auf ab, krea­tive Lösun­gen für ein spe­zi­fi­sches Pro­blem zu erar­bei­ten. Ein Bei­spiel wäre ein Brain­stor­ming-Mee­ting, in dem das Team ver­schie­dene Ansätze zur Lösung eines Pro­blems im Pro­jekt ent­wi­ckelt. Hier ist Krea­ti­vi­tät gefragt, um eine Viel­zahl von Alter­na­ti­ven zu erkunden.

Wich­tig: Eine gute Mode­ra­tion ist essen­zi­ell, um sicher­zu­stel­len, dass alle Ideen gehört und bewer­tet wer­den, ohne zu sehr vom Ziel des Mee­tings abzuweichen.

4 Ent­schei­dun­gen treffen

Diese Mee­tings die­nen dazu, nach Abwä­gung aller Optio­nen eine end­gül­tige Ent­schei­dung zu tref­fen. Ein typi­sches Bei­spiel wäre eine Bespre­chung, in der das Füh­rungs­team zwi­schen meh­re­ren Mar­ke­ting­stra­te­gien wählt. Ziel ist es, nach Dis­kus­sion und Ana­lyse eine klare Ent­schei­dung zu tref­fen und die nächs­ten Schritte zu definieren.

Tipp für Klar­heit: Das Ziel der Ent­schei­dung sollte von Anfang an klar for­mu­liert wer­den, um Dis­kus­sio­nen ziel­ge­rich­tet zu halten.

5 Mensch­li­cher Kontakt

Manch­mal geht es in Mee­tings weni­ger um den Inhalt, son­dern viel­mehr darum, per­sön­li­che Bezie­hun­gen zu pfle­gen und den Team­zu­sam­men­halt zu stär­ken. Ein sol­ches Mee­ting könnte bei­spiels­weise eine Team­be­spre­chung sein, bei der es darum geht, neue Mit­glie­der will­kom­men zu hei­ßen oder ein­fach das Team­ge­fühl zu stär­ken. Der Fokus liegt hier auf sozia­lem Austausch.

Es ist nicht unge­wöhn­lich, dass ein Mee­ting meh­rere die­ser Zwe­cke kom­bi­niert. Häu­fig müs­sen sowohl Infor­ma­tio­nen wei­ter­ge­ge­ben als auch Ent­schei­dun­gen getrof­fen wer­den. Wich­tig ist, dass alle Teil­neh­mer vorab wis­sen, wel­chen Zweck das Mee­ting ver­folgt, um sicher­zu­stel­len, dass es effi­zi­ent ver­läuft und der größt­mög­li­che Nut­zen erzielt wird.

Die Bedeu­tung einer guten Agenda

Mee­tings kön­nen heut­zu­tage sehr schnell auf­ge­setzt wer­den, und oft fehlt die Mühe, eine voll­stän­dige Ein­la­dung mit einem kla­ren Zweck oder gar einer Agenda zu for­mu­lie­ren. Doch genau hier liegt der Schlüs­sel zu einem erfolg­rei­chen und pro­duk­ti­ven Mee­ting. Eine gut durch­dachte Agenda ist weit mehr als nur eine Liste von The­men – sie gibt dem Mee­ting Struk­tur, sorgt für Fokus und stellt sicher, dass alle Teil­neh­mer auf das glei­che Ziel hinarbeiten.

Ein Bei­spiel aus der Pra­xis: Das unpro­duk­tivste Mee­ting, das ich je bei einem Kun­den erlebt habe, wurde nach 20 Minu­ten abge­bro­chen, weil drei der zwölf anwe­sen­den Per­so­nen nur über den Sinn des Mee­tings dis­ku­tier­ten. Eine klare Agenda hätte die­ses Pro­blem im Vor­feld ver­hin­dern kön­nen, indem sie den Zweck des Mee­tings klar defi­niert und die Erwar­tun­gen an das Ergeb­nis fest­ge­legt hätte.

Warum eine Agenda uner­läss­lich ist

  • Klar­heit und Struk­tur:
    Eine Agenda sorgt dafür, dass alle Teil­neh­mer von Anfang an wis­sen, wel­che The­men bespro­chen wer­den und was das Ziel des Mee­tings ist. Dadurch ver­mei­det man Unklar­hei­ten und schafft einen kla­ren Fokus für die Diskussion.
  • Zeit­ef­fi­zi­enz:
    Mit einer gut struk­tu­rier­ten Agenda erhält jedes Thema einen fest­ge­leg­ten Zeit­rah­men. So wird ver­hin­dert, dass die Dis­kus­sio­nen abdrif­ten oder zu viel Zeit auf unwich­tige Punkte ver­wen­det wird. Zeit­li­mits för­dern zudem die Pünkt­lich­keit und hal­ten das Mee­ting im Zeitplan.
  • Vor­be­rei­tung der Teil­neh­mer:
    Wenn die Teil­neh­mer im Vor­aus wis­sen, wel­che The­men bespro­chen wer­den, kön­nen sie sich bes­ser vor­be­rei­ten und wert­vol­len Input lie­fern. Ohne eine Agenda füh­len sich viele unvor­be­rei­tet und das Mee­ting wird weni­ger produktiv.
  • Fokus auf die Ziele:
    Am Ende des Mee­tings soll­ten alle Teil­neh­mer wis­sen, wel­che Ent­schei­dun­gen getrof­fen wur­den und wel­che nächs­ten Schritte fol­gen. Eine klare Agenda hilft, den Fokus auf die wich­tigs­ten Ziele zu behal­ten und Neben­the­men zu minimieren.
  • Ver­mei­dung von Ablen­kun­gen:
    Durch eine klar struk­tu­rierte Agenda wird das Risiko mini­miert, dass das Mee­ting in unnö­tige Dis­kus­sio­nen abdrif­tet. So bleibt die Dis­kus­sion auf das Wesent­li­che konzentriert.

Wie man eine effek­tive Agenda erstellt

Eine Agenda sollte recht­zei­tig ver­öf­fent­licht wer­den, idea­ler­weise min­des­tens 24 Stun­den vor dem Mee­ting. Sie muss den Zweck oder das Ziel des Mee­tings klar ver­mit­teln und die rele­van­ten The­men deut­lich auf­zei­gen. Eine Prio­ri­sie­rung der The­men ist wich­tig, um sicher­zu­stel­len, dass die dring­lichs­ten Punkte zuerst behan­delt wer­den. Jedem The­men­punkt sollte ein kla­rer Zeit­rah­men zuge­wie­sen wer­den, um sicher­zu­stel­len, dass das Mee­ting effi­zi­ent abläuft.

Gegen Ende des Mee­tings, idea­ler­weise 5–10 Minu­ten vor Schluss, soll­ten die Ergeb­nisse und die nächs­ten Schritte fest­ge­legt wer­den. Dies stellt sicher, dass das Mee­ting kon­krete Resul­tate lie­fert und alle Teil­neh­mer genau wis­sen, wel­che Auf­ga­ben als nächs­tes anste­hen. Dazu gehören:

  • Ver­ant­wort­lich­kei­ten klä­ren: Wer ist für wel­che Auf­ga­ben zuständig?
  • Nächste Aktio­nen fest­le­gen: Wel­che kon­kre­ten Schritte müs­sen sofort umge­setzt werden?
  • Zeit­pläne ver­ein­ba­ren: Bis wann müs­sen die Auf­ga­ben erle­digt sein?

Diese abschlie­ßen­den Schritte sind ent­schei­dend und soll­ten kei­nes­falls über­sprun­gen wer­den, da sie den erfolg­rei­chen Abschluss des Mee­tings und den rei­bungs­lo­sen Über­gang in die Umset­zungs­phase sicherstellen.

Der Ein­satz von Vor­la­gen und KI

Das Erstel­len einer Agenda muss nicht zeit­auf­wen­dig sein. Es gibt zahl­rei­che Vor­la­gen und auch KI-gestützte Tools, die dabei hel­fen kön­nen, eine sinn­volle und struk­tu­rierte Agenda schnell zu erstel­len. Diese Tools kön­nen dabei unter­stüt­zen, auto­ma­tisch Zeit­pläne vor­zu­schla­gen, wie­der­keh­rende The­men zu iden­ti­fi­zie­ren und wich­tige Punkte zu priorisieren.

Prompt zum schnel­len Erstel­len einer ers­ten Agenda:

Erstelle eine Agenda für ein 50-minütiges Meeting zum Thema [Meeting-Thema].
Ziele sind: [Ziel 1], [Ziel 2].
Füge 3 bis 4 Hauptpunkte mit Zeitvorgaben hinzu, um die wichtigsten Themen zu besprechen.
Beende die Agenda mit einem Punkt zur Zusammenfassung der Ergebnisse und zur Festlegung der nächsten Schritte.

Wei­tere Tipps zur Ver­bes­se­rung der Meeting-Effizienz

Stan­dard­mä­ßig 25- und 50-Minuten-Meetings

Anstatt 30- oder 60-Minu­ten-Mee­tings zu pla­nen, stelle deine Kalen­der­ein­stel­lun­gen auf 25 oder 50 Minu­ten um. Dies för­dert pünkt­li­ches Begin­nen und gibt den Teil­neh­mern vor allem zwi­schen Mee­tings Zeit, sich zu sam­meln, E‑Mails zu che­cken oder sich einen Kaf­fee zu holen. In Out­look kann man dies unter

Weni­ger häu­fige Mee­tings sind optimal

Bespre­chun­gen soll­ten nur dann abge­hal­ten wer­den, wenn sie wirk­lich not­wen­dig sind. Mee­tings aus Rou­tine oder Gewohn­heit kön­nen die Pro­duk­ti­vi­tät beein­träch­ti­gen, da sie wert­volle Zeit bean­spru­chen, die für kon­zen­trierte Arbeits­pha­sen genutzt wer­den könnte. Statt­des­sen ist es oft effek­ti­ver, Mee­tings zu sel­te­ne­ren, aber stra­te­gisch wich­ti­gen Ter­mi­nen zu bün­deln. Dies erlaubt es, tie­fer in The­men ein­zu­tau­chen, ohne stän­dig den Fluss der täg­li­chen Arbeit zu unterbrechen.

Ver­lasse das Mee­ting, wenn du nicht beiträgst

Wenn du fest­stellst, dass du zu einem Mee­ting nichts bei­tra­gen kannst oder dass die Dis­kus­sion dich nicht betrifft, soll­test du das Mee­ting ver­las­sen. Deine Zeit kann sinn­vol­ler genutzt wer­den, wenn du dich auf Auf­ga­ben kon­zen­trierst, bei denen du einen ech­ten Mehr­wert bie­ten kannst. Viele Unter­neh­men haben begon­nen, diese Pra­xis zu för­dern, um die Zeit ihrer Mit­ar­bei­ter wert­zu­schät­zen und Mee­tings kom­pak­ter und effi­zi­en­ter zu gestalten.

Ver­meide große Mee­tings, wenn möglich

Je grö­ßer das Mee­ting, desto schwie­ri­ger wird es, den Fokus zu hal­ten und sicher­zu­stel­len, dass jeder Teil­neh­mer aktiv betei­ligt ist. Wenn mög­lich, soll­ten Mee­tings auf eine über­schau­bare Anzahl von Per­so­nen beschränkt wer­den, die wirk­lich not­wen­dig sind. Klei­nere Grup­pen füh­ren oft zu dyna­mi­sche­ren Dis­kus­sio­nen, bes­se­ren Ergeb­nis­sen und weni­ger Abschwei­fun­gen. Wenn zusätz­li­che Per­so­nen infor­miert wer­den müs­sen, kön­nen die Ergeb­nisse des Mee­tings zusam­men­ge­fasst und nach­träg­lich ver­teilt werden.

Diese zusätz­li­chen Tipps hel­fen, Mee­tings zu ent­schla­cken, fokus­sier­ter zu gestal­ten und sicher­zu­stel­len, dass jeder Teil­neh­mer opti­mal von der gemein­sa­men Zeit pro­fi­tiert. Mit einem kla­ren Plan, einer durch­dach­ten Agenda und der bewuss­ten Ent­schei­dung, wann Mee­tings wirk­lich not­wen­dig sind, wird die Effi­zi­enz von Bespre­chun­gen erheb­lich gesteigert.

Fazit

Mee­tings sind ein unver­zicht­ba­rer Bestand­teil des Arbeits­all­tags, aber ohne klare Struk­tur und Ziel­set­zung kön­nen sie schnell zu Zeit­fres­sern wer­den. Mit den rich­ti­gen Stra­te­gien – von der Erstel­lung einer prä­zi­sen Agenda über die Defi­ni­tion von kla­ren Zie­len bis hin zur Anwen­dung von effi­zi­en­ten Mee­ting-Prak­ti­ken – kön­nen Mee­tings pro­duk­tiv und fokus­siert gestal­tet wer­den. Effi­zi­ente Mee­tings bedeu­ten nicht nur weni­ger Frus­tra­tion, son­dern auch bes­sere Ergeb­nisse und eine effek­ti­vere Zusammenarbeit.

Ein oft gehör­ter Satz in der moder­nen Arbeits­welt lau­tet: „Diese Bespre­chung hätte eine E‑Mail sein kön­nen.“ Tat­säch­lich las­sen sich viele Mee­tings durch eine gut struk­tu­rierte und gezielte E‑Mail ver­mei­den. Inef­fi­zi­ente Mee­tings ent­ste­hen oft durch unkla­ren Zweck oder man­gelnde Vor­be­rei­tung, was leicht ver­mie­den wer­den kann, wenn man auf die rich­ti­gen Werk­zeuge setzt.

Im nächs­ten Blog­post der Serie „Effi­zi­en­ter Arbei­ten“ wer­den wir uns damit beschäf­ti­gen, wie man den E‑Mail-Ver­kehr so orga­ni­siert, dass weni­ger Mee­tings nötig sind und die gesamte Kom­mu­ni­ka­tion effi­zi­en­ter abläuft. Durch ein bes­se­res E‑Mail-Manage­ment kön­nen viele Ent­schei­dun­gen getrof­fen und Auf­ga­ben ver­teilt wer­den, ohne dass ein phy­si­sches Mee­ting erfor­der­lich ist.

Also, bevor du dein nächs­tes Mee­ting planst, denke daran: Manch­mal ist eine prä­gnante E‑Mail die bes­sere und zeit­ef­fi­zi­en­tere Wahl.

Im zwei­ten Teil die­ser Reihe erfährst du, wie man sein E‑Mail Manage­ment meistert.