1. Ein­lei­tung

Seit meh­re­ren Jah­ren hält der neue Rech­nungs­le­gungs­stan­dard IFRS17/9 die Ver­si­che­rungs­bran­che auf Trab. Kom­plexe Anfor­de­run­gen, sich ver­schie­bende Zeit­pläne und Moving Tar­gets ver­ur­sa­chen diverse Pro­bleme bei der ter­min­ge­rech­ten Umset­zung des Stan­dards. Zudem führt die inter­na­tio­nale Zusam­men­ar­beit ein­zel­ner Legal Enti­ties oft­mals zu wei­te­ren Schwie­rig­kei­ten. Im Zusam­men­hang mit solch umfang­rei­chen Pro­jek­ten und dem Bedarf viele Sys­teme in ein ein­zi­ges Sys­tem zu inte­grie­ren, spielt Daten­in­te­gra­tion eine zen­trale Rolle. Neben den fach­li­chen Her­aus­for­de­run­gen gibt es zahl­rei­che tech­ni­sche Fall­stri­cke bei der naht­lo­sen Inte­gra­tion vie­ler Sys­teme in ein ein­heit­li­ches Modell.

Know-How bezüg­lich Data Ware­housing und Daten­in­te­gra­tion hel­fen dabei den Pro­jekt­er­folg zu gewähr­leis­ten. Der fol­gende Arti­kel beschreibt einer­seits die Chan­cen durch sinn­voll ein­ge­setzte Daten­in­te­gra­tion in IFRS17, Risi­ken, wel­che mini­miert wer­den soll­ten, und zeigt dadurch auch für wei­tere län­der­über­grei­fen­den Gross­pro­jekte einen sinn­vol­len Weg für die Umset­zung auf.

2. Zen­trale Inte­gra­tion und Dezen­trale Logik

Betrach­tet man ein durch­schnitt­li­ches Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men, so fin­det man häu­fig eine sehr hete­ro­gene Sys­tem­land­schaft vor. Die ver­schie­de­nen Bran­chen (Leben, Nicht Leben, Kol­lek­tiv­le­ben…) sowie die ver­schie­de­nen Legal Enti­ties ope­rie­ren oft sehr unter­schied­li­che und wei­sen wenig Gemein­sam­kei­ten auf tech­ni­scher Ebene auf. 

Bei­spiels­weise sieht ein Unter­neh­men wie folgt aus:

Systemlandschaft
Abbil­dung 1: Sys­tem­land­schaft

Die IT Sys­teme sind his­to­risch gewach­sen und oft­mals nicht in bestehende Sys­teme migriert wor­den. Somit gibt es meist eine Viel­zahl Jah­res­ab­schluss rele­van­ter Sys­teme, die für IFRS17/9 mit neuen Anfor­de­run­gen zusam­men­ge­bracht wer­den müssen. 

Daten­in­te­gra­tion bie­tet an die­ser Stelle eine grosse Chance, birgt aller­dings auch ein gewis­ses Risiko. 

Die Mög­lich­kei­ten Sys­teme für den Jah­res­ab­schluss zusam­men­zu­brin­gen sind viel­zäh­lig. Jede Vari­ante hat sowohl Vor­teile als auch Nachteile. 

Ein Ansatz, der die Vor­teile maxi­miert und die Nach­teile mini­miert, ist eine zen­trale Daten­in­te­gra­tion mit dezen­tra­ler Busi­ness Logik. 

2.1 Zen­trale vs. Dezen­trale Integration

Geht man davon aus, dass alle rele­van­ten Daten in letz­ter Kon­se­quenz in ein zen­tra­les Neben­buch über­führt wer­den müs­sen, gibt es zwei Arten die­ses Ziel zu erreichen. 

Bei der Dezen­tra­len Inte­gra­tion ist jedes Quell­sys­tem dafür ver­ant­wort­lich die Daten in einem defi­nier­ten For­mat an das Neben­buch (und alle Zwi­schen­sys­teme, wel­che die glei­chen oder ähn­li­chen Daten benö­ti­gen) zu überführen. 

Das Sys­tem sieht dann wie folgt aus:

Dezentrale Integration
Abbil­dung 2: Dezen­trale Integration

Die Abbil­dung zeigt, dass es viele Punkt zu Punkt Ver­bin­dun­gen gibt, die alle jeweils sowohl die Logik der Quelle als auch des Ziels beinhal­ten. Diese Dar­stel­lung bezo­gen auf meh­rere Legal Enti­ties, die in die Grup­pen Sys­teme lie­fern, zeigt die Pro­ble­ma­tik einer dezen­tra­len Inte­gra­tion auf. Um Punkt zu Punkt Ver­bin­dun­gen zwi­schen Sys­te­men zu ver­mei­den und die Kom­ple­xi­tät zu ver­rin­gern, bie­tet sich eine Zen­trale Daten­in­te­gra­tion an.

Zentrale Integration
Abbil­dung 3: Zen­trale Integration

Die zen­trale Daten­in­te­gra­tion ver­rin­gert die Kom­ple­xi­tät und bie­tet zugleich den Vor­teil, zen­trale Logi­ken nur ein­mal statt mehr­fach dezen­tral umzusetzen. 

Zusätz­lich zum unmit­tel­ba­ren Nut­zen für das kon­krete Pro­jekt bie­tet die­ser Ansatz auch nach­hal­tige Vor­teile für Fol­ge­pro­jekte. Dadurch, dass ein Sys­tem nur ein­mal an die zen­trale Daten­dreh­scheibe ange­bun­den wird, kann diese Ver­bin­dung auch für andere ein­ge­hende oder aus­ge­hende Anfor­de­run­gen in einem ande­ren Kon­text wie­der­ver­wen­det wer­den. IFRS17/9 und die fach­li­che Kom­ple­xi­tät bringt aber genau an die­ser Stelle auch ein Risiko mit sich. Der Ansatz der zen­tra­len Inte­gra­tion ver­lei­tet all zu leicht, auch die fach­li­che Logik zen­tral umzusetzen.

2.2 Zen­trale vs. Dezen­trale Logik

Auch wenn Sys­teme über einen zen­tra­len Kno­ten­punkt gelei­tet wer­den, der Punkt zu Punkt Ver­bin­dun­gen auf­hebt und zen­trale Logik imple­men­tiert, so ist es wich­tig, bei kom­ple­xen Pro­jek­ten wie IFRS17/9 nicht die gesamte Logik in der zen­tra­len Schicht abzubilden. 

Jeg­li­che Logik, die zum Quell­sys­tem gehört, sollte auch dort abge­bil­det wer­den. Z.B. kön­nen die ein­zel­nen Infor­ma­ti­ons­ob­jekte (Ver­träge, Schä­den, Prä­mien…) in jedem Quell­sys­tem gebil­det wer­den, da auch dort die Experten für die jewei­li­gen Daten sitzen. 

Fol­gende Logi­ken bie­ten sich für die zen­trale Umset­zung an: 

  • Erstel­len von glo­ba­len IDs 
  • Nach­schla­gen von zen­tra­len Stamm­da­ten, wel­che den Quell­sys­te­men nicht bekannt sind 
  • Befül­len von tech­ni­schen Spal­ten mit Kon­stan­ten für z.B. das Nebenbuch 
  • Ablei­ten spe­zi­el­ler zusätz­li­cher Lie­fer­for­mate aus einer ein­heit­li­chen Lie­fe­rung, z.B. Port­fo­lio Zuwei­sung aus Ver­trä­gen, da Port­fo­lien z.B. glo­bale Stamm­da­ten sind, wel­che einem Quell­sys­tem nicht bekannt sind, und die Quell­sys­teme bereits Ver­träge anliefern 

Die Archi­tek­tur sieht in die­sem Fall wie folgt aus:

Geteilter Ladeprozess mit Logik in den dafür geeigneten Systemen
Abbil­dung 4: Geteil­ter Lade­pro­zess mit Logik in den dafür geeig­ne­ten Systemen

Jedes Sys­tem bzw. jede Abtei­lung über­nimmt in die­ser Archi­tek­tur die Auf­ga­ben die am ehes­ten ihrer Exper­tise entspricht.

3. Rah­men­be­din­gun­gen und Vorbereitungen

Neben den tech­ni­schen Fra­gen der Bela­dung ist es sehr wich­tig sich früh­zei­tig über wei­tere The­men Gedan­ken zu machen, die im Ver­lauf des Pro­jek­tes zu signi­fi­kan­tem Mehr­auf­wand füh­ren könnten. 

Bei­spiele hier­für sind: 

  • Tar­get Ope­ra­ting Model und Scheduling 
  • Moni­to­ring, Error Hand­ling und Reconciliation 
  • Test­ing und Umgebungen 
  • Man­dan­ten­fä­hig­keit 
  • Manu­elle Prozesse 
  • Namens­kon­ven­tio­nen und Datenmodelle 

All diese Punkte sind Teil einer soli­den Pro­jekt­pla­nung und gene­rell selbst­er­klä­rend. Die Erfah­rung zeigt jedoch, dass sie häu­fig ver­ges­sen wer­den, was spä­ter zu mehr Auf­wand, Kos­ten und weni­ger Zeit und Fle­xi­bi­li­tät führt.

3.1 Tar­get Ope­ra­ting Model und Scheduling

Um früh­zei­tig zu wis­sen, wel­che Infor­ma­tio­nen zu wel­chem Zeit­punkt an wel­cher Stelle vor­han­den sein müs­sen bzw. über­haupt vor­han­den sein kön­nen, ist es wich­tig früh­zei­tig zu beschrei­ben, wel­ches Sys­tem wel­che Infor­ma­tio­nen lie­fert und wel­ches Sys­tem wel­che Infor­ma­tio­nen benö­tigt, um lie­fern zu können. 

Der Fokus hier­bei liegt im ers­ten Schritt auf gene­rel­ler Mach­bar­keit sowie Ver­hin­dern von Kreis­be­zie­hun­gen oder Ähn­li­chem. Ziel ist es nicht vorab alles genau zu beschrei­ben, son­dern ein Ver­ständ­nis für die spä­te­ren Abläufe und das Sche­du­ling zu erlangen. 

Pro­jekte in die­ser Grö­ßen­ord­nung erstre­cken sich über viele Geschäfts­pro­zesse, die mög­li­cher­weise erwei­tert oder ange­passt wer­den müs­sen. Daher ist ein Ver­ständ­nis über vor­lie­gende und benö­tigte Pro­zesse essen­ti­ell für einen rei­bungs­lo­sen Projektfortschritt.

3.2 Moni­to­ring, Error Hand­ling und Reconciliation

Bevor Daten­mo­delle und Lade­pro­zesse gebaut wer­den, soll­ten die Anfor­de­run­gen an diese drei Punkte geklärt wer­den. Sollte dies nicht der Fall sein kann es spä­ter Pro­bleme damit geben, alle Anfor­de­run­gen abde­cken zu kön­nen. Bei­spiels­weise wer­den evtl. nicht alle Infor­ma­tio­nen über alle Schich­ten gesen­det, was zu einem Unter­bruch der Recon­ci­lia­tion führt. 

Wenn Pro­zesse im Nach­hin­ein ange­passt wer­den müs­sen, ist das auf­wän­dig und führt in letz­ter Kon­se­quenz evtl. zu sehr prag­ma­ti­schen «gebas­tel­ten» Lösungen.

3.3 Test­ing und Umgebungen

Die Arten der Tests und die dafür geplan­ten Umge­bun­gen soll­ten so früh wie mög­lich fest­ge­legt werden. 

z.B. Unit­test -> Ent­wick­lungs­um­ge­bung; Inte­gra­ti­ons­test -> Inte­gra­ti­ons­um­ge­bung, Simu­la­tio­nen -> Pre Prod Umge­bung, Pro­duk­tion -> Produktionsumgebung 

In die­sem Sze­na­rio führt es zu einem spä­te­ren Zeit­punkt zu Pro­ble­men und erhöh­tem Auf­wand, wenn z.B. Simu­la­tio­nen nicht geplant waren aber plötz­lich gemacht wer­den sol­len, die dafür not­wen­dige Umge­bung aber nicht existiert. 

Bei einem Pro­jekt die­ser Grö­ßen­ord­nung ist es beson­ders wich­tig, ein stan­dar­di­sier­tes Vor­ge­hen für das Test­ing inkl. genauen Regeln zur Test­durch­füh­rung und Doku­men­ta­tion zu erstel­len, damit Tests die von ver­schie­de­nen Per­so­nen durch­ge­führt wer­den, den­noch ver­gleich­bar sind.

3.4 Man­dan­ten­fä­hig­keit

Auch wenn es keine Anfor­de­rung ist, ist es durch­aus ein guter Ansatz eine simple Man­dan­ten­fä­hig­keit in alle Pro­zesse und Tabel­len zu imple­men­tie­ren. Vor allem in gro­ßen Pro­jek­ten, wo bei­spiels­weise über The­men wie den vor­he­ri­gen Punkt keine Aus­sa­gen gemacht wer­den, ist es beson­ders wich­tig. Über eine Man­dan­ten­fä­hig­keit ist es zu einem spä­te­ren Zeit­punkt bei­spiels­weise mög­lich, eine «vir­tu­elle» Pre Pro­duk­ti­ons­um­ge­bung auf der Inte­gra­ti­ons­um­ge­bung auf­zu­bauen, ohne die vor­han­dene Inte­gra­ti­ons­um­ge­bung inkl. den Inte­gra­ti­ons­tests zu blo­ckie­ren. Im Nach­hin­ein ist es ein auf­wän­di­ges Unter­fan­gen Man­dan­ten­fä­hig­keit ein­zu­bauen. So kön­nen dar­über nicht nur tat­säch­li­che Man­dan­ten abge­bil­det wer­den, son­dern auch diverse Lade- und Testszenarien.

3.5 Manu­elle Prozesse

Ein beson­de­res Augen­merk sollte auch auf manu­elle Pro­zesse und Anlie­fe­run­gen gelegt wer­den. Da sich hin­ter manu­el­len Pro­zes­sen oft Excel Anwen­dun­gen oder ähn­li­ches ver­ber­gen, ist es wich­tig diese früh­zei­tig zu beschrei­ben und klar defi­nierte Regeln und Vor­ge­hens­wei­sen zu eta­blie­ren. Auto­ma­ti­sierte Schnitt­stel­len müs­sen aus der Natur der Sache über sol­che Regeln und Vor­ge­hens­wei­sen ver­fü­gen. Bei manu­el­len Pro­zes­sen kann es hier zu einem spä­te­ren Zeit­punkt im Pro­jekt zu Pro­ble­men füh­ren, vor allem wenn die Zeit knapp ist und diverse For­mate über diverse Wege (FTP, Mail, File Share…) bereit­ge­stellt wer­den. Ein frü­hes Bewusst­sein über die damit ver­bun­de­nen Schwie­rig­kei­ten kann spä­ter Zeit und Geld sparen.

3.6 Namens­kon­ven­tio­nen und Datenmodelle

Ein Teil der kla­ren Struk­tu­rie­rung stel­len Daten­mo­delle und Namens­kon­ven­tio­nen dar. In Pro­jek­ten wo viele Sys­teme mit­ein­an­der ver­knüpft wer­den und unter­schied­li­che Daten­mo­delle benö­tigt wer­den bringt der Ein­satz von Busi­ness Glos­sa­ren und Data Cata­log Soft­ware ent­schei­dende Vorteile. 

Das­selbe kann auch mit Excel in Kom­bi­na­tion mit SharePoint/Confluence usw. erreicht wer­den, aller­dings ist die Ver­wal­tung der Doku­mente und die Wah­rung von Kon­ven­tio­nen wesent­lich schwie­ri­ger und nicht nach­hal­tig. 
Ein Busi­ness Glos­sar und die Ablage von Daten­mo­del­len in zen­tra­ler wie­der ver­wend­ba­rer Form beschleu­ni­gen somit das Pro­jekt und lie­fern zusätz­lich nach­hal­tige wie­der ver­wend­bare Ergebnisse.

4. Best Prac­tice und Adaptierbarkeit

Der Ansatz eine zen­trale Daten­dreh­scheibe im Unter­neh­men ein­zu­füh­ren ist nicht neu, zeigt aber bei län­der­über­grei­fen­den Gross­pro­jek­ten beson­dere Wirk­sam­keit, wenn gewisse Metho­den beach­tet werden. 

Gross­pro­jekte wie IFRS17/9 Pro­jekte soll­ten immer die The­men Kom­ple­xi­tät und Pro­zesse im All­ge­mei­nen beach­ten. Unter Kom­ple­xi­tät fällt in die­sem Fall sowohl die Ent­wick­lungs­kom­ple­xi­tät also auch die Pro­zess­kom­ple­xi­tät sowie die zukünf­tige Betriebs- und Wartungskomplexität. 

Jeder ein­zelne Schritt in einem End-to-End Pro­zess sollte daher so viel wie nötig aber so wenig wie mög­lich Kom­ple­xi­tät auf­wei­sen. Das­selbe gilt für den Pro­zess an sich.

End-to-End Prozess
Abbil­dung 5: End-to-End Prozess

Der fol­gende Pro­zess zeigt, dass jedes Sys­tem gewisse Daten auf­be­rei­tet und zur Ver­fü­gung stellt. Unter Beach­tung der Tat­sa­che, dass es von jedem genann­ten Sys­tem­typ meh­rere Sys­teme über meh­rere Län­der geben kann, ist klar ersicht­lich, dass die Kom­ple­xi­tät bereits durch die rea­len Gege­ben­hei­ten nicht zu unter­schät­zen ist und somit auf kei­nen Fall durch schlechte Archi­tek­tur erhöht wer­den sollte. 

Jedes Sys­tem und jede Abtei­lung soll­ten genau die Auf­ga­ben erfül­len, auf die es/sie spe­zia­li­siert ist. Quell­sys­teme ken­nen ihre Daten und wis­sen, wie sie diese extra­hie­ren und umwan­deln. Buch­hal­tungs­sys­teme und Abtei­lun­gen wis­sen, wie sie die Abschluss­buch­hal­tung mit vali­den Daten erstel­len. Daten­in­te­gra­ti­ons­sys­teme sind dafür gemacht viele Daten in eine ein­heit­li­che Form zu brin­gen und gleich­ar­tige Anrei­che­run­gen auf gleich­ar­tige Daten zu machen. 

Aus Per­spek­tive der Daten­in­te­gra­tion ist somit klar, dass keine fach­li­che Aufbereitung der Daten erfol­gen sollte. Das Ziel ist es, einen Sin­gle Point of Truth zu erstel­len. Sprich: alle Daten wer­den auf die exakt glei­che Art ange­rei­chert. Tech­nisch gese­hen eig­nen sich an die­ser Stelle fol­gende Aktionen: 

  • Zen­tra­les Monitoring 
  • Zen­tra­les Error Handling 
  • Zen­trale Reconciliation 

Um diese Art der Ver­ar­bei­tung zu gewähr­leis­ten, müs­sen stan­dar­di­sierte Schnitt­stel­len ent­wor­fen wer­den. Z.B. ist ein IFRS17/9 Ver­trags­ob­jekt so zu gestal­ten, dass es von allen Quel­len befüllt wer­den kann. Das­selbe gilt für Schä­den Prä­mien usw.. Die Inte­gra­ti­ons­schicht muss mit den not­wen­di­gen Stamm­da­ten ange­rei­chert wer­den. Da die Inte­gra­ti­ons­schicht nor­ma­ler­weise in der IT Abtei­lung ange­sie­delt ist, sollte fol­gende klare Prä­misse gel­ten: Keine Busi­ness Logik in der Integrationsschicht! 

Wenn dar­auf geach­tet wird und diese Regel nur in abso­lu­ten Aus­nah­me­fäl­len gebro­chen wird, besteht die Chance ein kon­zern­wei­tes Ver­ständ­nis für den Aus­tausch von Daten zu schaf­fen und gleich­zei­tig die Kom­ple­xi­tät so gering wie mög­lich zu hal­ten. Die Ein­füh­rung von stan­dar­di­sier­ten Schnitt­stel­len und die­ser Art von Archi­tek­tur könnte aller­dings auf Wider­stand bei ein­zel­nen Ver­ant­wort­li­chen tref­fen und benö­tigt somit die Unter­stüt­zung des Managements. 

Ein­mal ein­ge­führt, kann die­ses Vor­ge­hen jedoch auch für andere Pro­jekte adap­tiert wer­den. Egal ob der Auf­bau neuer Ware­house Schich­ten oder die Abwick­lung von ande­ren Anfor­de­run­gen. Der Ansatz zen­tral zu inte­grie­ren und dezen­tral auf­zu­be­rei­ten kann, sobald ein gemein­sa­mes Ver­ständ­nis über die Vor­teile die­ses Ansat­zes besteht, zukünf­tige Ent­wick­lungs­vor­ha­ben beschleu­ni­gen sowie nach­hal­ti­ger gestalten. 

Als Bei­spiel könnte die Ent­wick­lung eines über­grei­fen­den Fir­men Daten­mo­dells und die Anlie­fe­rung von Objek­ten in der vor­ge­ge­be­nen Form die Erstel­lung eines unter­neh­mens­wei­ten Warehou­ses beschleu­ni­gen und zukünf­tig wart­ba­rer machen.

5. Fazit

Auch wenn das Thema IFRS17/9 der­zeit vie­len Ver­si­che­run­gen sehr viel abver­langt, so bringt es den­noch grosse Chan­cen mit sich. Kaum ein Pro­jekt in einem Unter­neh­men wird so hohe Manage­men­tat­ten­tion haben. Und somit ist es ideal, um die Grund­steine für all­ge­meine Ver­bes­se­run­gen und solide Umset­zun­gen zu legen. Ein Pro­jekt, das so viele Stel­len in einem Unter­neh­men erreicht, ermög­licht es ein gemein­sa­mes Vor­ge­hen für zukünf­tige Pro­jekte zu eta­blie­ren. Aus Sicht der Daten­in­te­gra­tion ist IFRS17/9 die per­fekte Gele­gen­heit, um eine zen­trale Daten­dreh­scheibe ein­zu­füh­ren bzw. eine vor­han­dene zu stärken. 

Tech­nisch gese­hen eig­nen sich für die­ses Sze­na­rio kon­ven­tio­nelle ETL Tools, da diese Sys­teme dafür aus­ge­legt sind grosse Daten­men­gen zu ver­ar­bei­ten, zu ver­ein­heit­li­chen und wei­ter­zu­lei­ten. Monats‑, Quar­tals- und Jah­res­ab­schlüsse sind zudem keine zeit­kri­ti­schen Anfor­de­run­gen, wel­che moderne Ansätze wie Strea­ming erfor­dern wür­den. Alles im Bereich von Micro Bat­ching bis nor­ma­len Batch Ver­fah­ren sollte hier aus­rei­chend sein. 

Da die Umset­zung und die Vor­be­rei­tung sol­cher Mass­nah­men auf­wän­dig und kom­pli­ziert sind, lohnt es sich auf einen Part­ner zu set­zen, der einem hier­bei zur Seite steht. Daten­in­te­gra­tion für IFRS17/9 und Data Ware­housing ver­fol­gen sehr ähn­li­che Metho­den und Ansätze. Somit eig­nen sich Part­ner im Ware­house Bereich für die Unter­stüt­zung bei Pro­jek­ten wie IFRS17/9.